120 Menschen aus ganz Europa diskutierten im Rahmen des Europäischen Wissenschaftsparlamentes eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Thema der Zukunft: unsere Energieversorgung. Wird Energie zum kaum noch bezahlbaren Luxusgut? Oder geht in manchen Teilen der Welt 2050 sogar das Licht aus?
Ein klares NEIN ist hierauf die entschiedene Antwort von GRÜNEN Parteisprecher Thomas Griese: „Wir haben mehr als genug Ressourcen für erneuerbare Energien! Unsere Aufgabe muss es sein, diese Potentiale zu nutzen und das Angebot an regenerativ erzeugten Energien auszubauen.“
Den zumeist jungen Leuten, die aus vielen verschiedenen europäischen Ländern zu der zweitägigen Diskussionsveranstaltung nach Aachen gekommen waren, skizzierte der GRÜNE Kandidat für das Amt des Städteregionsrats der Städteregion Aachen die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland: “Im Jahr 1998 betrug der Anteil regenerativer Energien im gesamten Elektrizitätssektor 2 Prozent. Zu diesem Zeitpunkt sagten viele Experten voraus, dass es nicht möglich sein werde, diesen Anteil auf mehr als 4 Prozent zu erhöhen. Heute – im Jahr 2008 - haben wir bereits einen Anteil von 16 Prozent erreicht! Die Entwicklung verläuft schneller, als wir das uns vor 10 Jahren hätten vorstellen können.“
Folgen fossiler und radioaktiver Energiewirtschaft
Diese schnelle Ausweitung der regenerativen Energieerzeugung ist auch dringend notwendig. Die Auswirkungen, die die auf fossile und radioaktive Energieträger beruhende Energiewirtschaft auf unsere Umwelt hat, werden immer bedrohlicher; weltweit. In der Dritten Welt verursachen insbesondere die Industriestaaten durch den Uranabbau und die Ölförderung massive ökologische und gesundheitliche Schäden. Schäden, die - so Thomas Griese – in Zukunft vermieden werden könnten. Er berichtete den Diskussionsteilnehmern von einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR): “In der gesamten Europäischen Union haben wir die Ressourcen um 5.700 Milliarden Kilowattstunden Strom aus regenerativen Energien herzustellen. Der derzeitige Stromverbrauch in der EU beträgt aber nur 3.700 Milliarden Kilowattstunden. Deswegen bin ich sehr optimistisch, dass wir in Zukunft keinen Uranabbau und keine gefährlichen Kernkraftwerke und auf lange Sicht auch keine Kohlekraftwerke mit inakzeptablen CO2 Emissionen brauchen werden. Wir haben die Möglichkeit, unsere Energieproduktion zu ändern und ausschließlich regenerativen Ressourcen zu verwenden.“
Bewusstsein für nachhaltige Energiewirtschaft
Die Begeisterung für eine regenerative Energiewirtschaft war bei den Teilnehmern des Europäischen Wirtschaftsparlamentes insgesamt groß. Einigkeit herrschte bei ihnen jedoch darüber, dass der Dialog über die aktuelle Energiegewinnung und Energienutzung in Zukunft noch intensiver geführt werden muss, damit das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Energieversorgung geschärft wird.