Astrid Vogelheim startet als neue Ratsfrau der Grünen Fraktion in Aachen

Klimawandel, Mobilitätswende und eine solidarische Stadtgesellschaft sind ihre wichtigsten Themen

© Jo Magrean
© Jo Magrean

Astrid Vogelheim nimmt am 26. Januar ihr Ratsmandat für die Grüne Fraktion auf. Die Eilendorferin arbeitet als Bauingenieurin bei der Regionetz GmbH, ist Bezirksvertreterin, Parteivorsitzende des Ortsverbands Grüne Aachen und Landtagskandidatin. Sie rückt für den überraschend verstorbenen Ratsherrn Michael Rau nach.

 

Astrid, du bist seit 2018 Grünes Mitglied, seit der Kommunalwahl 2020 Bezirksvertreterin und stellvertretende Bezirksbürgermeisterin in Eilendorf, außerdem Parteivorsitzende des Ortsverbands Aachen, seit Kurzem Landtagskandidatin und jetzt auch noch Ratsfrau. Das ist ein wirklich großes Engagement in sehr kurzer Zeit. Was motiviert dich, und was war dein Beweggrund, politisch aktiv zu werden?

Ich bin Bauingenieurin und arbeite in der Siedlungswasserwirtschaft. Durch meinen Beruf habe ich ständig Berührungspunkte mit den Folgen des Klimawandels. Irgendwann habe ich gemerkt, hier muss sich viel schneller etwas ändern!

Wenn ich das ernst nehme, bedeutet das: Ich muss selbst politisch aktiv werden. Und da Politik auf so unterschiedlichen Ebenen stattfindet, finde ich es spannend und wichtig, mich in möglichst vielen Bereichen zu engagieren. Aachen ist schließlich keine Insel. Gute Politik im Bezirk und in der Stadt geht natürlich viel besser, wenn auch auf Landesebene am selben Strang gezogen wird. Dafür will ich mich einsetzen.

 

Welche Themen liegen dir in Aachen besonders am Herzen?

Ganz besonders wichtig ist mir: wir müssen unsere Stadt für die Gefahren des Klimawandels sicherer machen. Wir müssen uns gegen Dürre und Hitze auf der einen Seite und Starkregen auf der anderen Seite schützen. Dafür werde ich mich insbesondere im Planungsausschuss einsetzen.

Mir liegt ein solidarisches Miteinander am Herzen. Ich wünsche mir Räume der Begegnung und des Austauschs in der Stadt und den Bezirken. Als Ingenieurin und Mutter bedeutet für mich Solidarität auch, Schwächeren Sicherheit zu bieten. Das gilt nicht nur für die Pandemie, sondern auch für sichere Verkehrswege, die die Belange schwächerer Verkehrsteilnehmer*innen berücksichtigen. Barrierefreiheit für Ältere und Menschen mit Einschränkungen, Schutz der Radfahrer*innen, Radwege, die auch nachts für Frauen sicher sind und sichere Schulwege sind da ein paar Beispiele.

 

Du bist ja zum Studium aus der Eifel nach Aachen gekommen und jetzt seit vielen Jahren Wahl-Eilendorferin. Was gefällt dir hier besonders?

Ich mag unsere wunderschöne historische Altstadt und die tolle Lage: Egal in welche Richtung man fährt, man ist schnell im Grünen. Eilendorf fühlt sich nach gemütlicher, dörflicher Gemeinschaft an und trotzdem ist die Innenstadt nah.
Außerdem liebe ich den Karneval, auf den wir dieses Jahr leider schon wieder verzichten müssen und das Gefühl, im Herzen Europas zu leben.

 

Was muss sich aus deiner Sicht in Aachen ändern?

Wir befinden uns in einem Umbruch der Mobilität. Genauso wie wenn wir zu Hause renovieren, ist die Übergangszeit geprägt von Kompromissen: Die bekannte Situation verändert sich, die Tapete ist zum Teil schon abgerissen, der Teppich ist noch nicht neu verlegt und alles wird – zumindest kurzfristig und auf den ersten Blick – unbequemer. Die Verbesserungen werden erst nach dem stressigen Umbau sichtbar. Hier müssen wir schneller werden, damit wir den Erfolg der Veränderung auch spüren. Ich freue mich sehr auf die Zeit, in der wir eine echte Wahl haben, wie wir klimafreundlich in die Stadt gelangen.

 

Städtebaulich ist es notwendig, den Mehrwert einer besseren Aufenthaltsqualität mit einer Vorsorge für die Klimaveränderungen zu verbinden: dabei können wir Schatten und Luftkühlung durch üppiges und gesundes Stadtgrün erreichen und angenehm kühles Klima, indem die heute kaum sichtbaren Bäche der Stadt an die Oberfläche gebracht werden.

 

Astrid Vogelheim ist 51 Jahre alt, und lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Eilendorf

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