Zum anstehenden Abriss und Neubau der Haarbachtalbrücke sowie den damit einhergehenden Behinderungen für den Straßenverkehr erklären Lukas Benner (Mitglied des Bundestags), Astrid Vogelheim (Mitglied des Landtags), Kaj Neumann (Mobilitätsausschuss Stadtrat Aachen), Silke Bergs (Fraktionsvorsitzende im Bezirk Eilendorf) und Elke Vogelgesang (Fraktionsvorsitzende im Bezirk Haaren) von Bündnis 90/Die Grünen:
„Die bisher präsentierten Pläne der Autobahn GmbH für den Abriss und den Neubau der Haarbachtalbrücke führen dazu, dass die stark frequentierte Fahrradverbindung zwischen Haaren, Verlautenheide und Eilendorf während des Abrisses und der anschließenden Bauphase nicht im gewohnten Umfang zur Verfügung steht. Im Zuge der Vollsperrung und Teilsperrung wird die geplante Rad-Vorrang-Route (RVR) unterbrochen. Diese Verbindung wird unter anderem von Pendler*innen, Schüler*innen der Berufsbildenden Schulen sowie Sportler*innen für die Anfahrt zur Sportstätte Neuköllner Straße intensiv genutzt.
Wir begrüßen die frühzeitige Einrichtung einer Umleitungsstrecke, setzen uns jedoch dafür ein, dass dies nur ein erster Schritt sein kann. Um die Umleitung zu entlasten und die Klimaziele 2030 zu erreichen, ist es unerlässlich, dass weniger Menschen auf das Auto angewiesen sind und vermehrt auf das Fahrrad umsteigen können.
Eine attraktive und zügige Radverbindung während der gesamten Bauphase ist daher notwendig, um echte Entlastung zu erzielen, ausreichenden Schutz für Radfahrer*innen zu gewährleisten und den Radverkehrsanteil erheblich zu steigern –im Kontext der oben genannten Klimaziele.
Wir verweisen hier außerdem auf den Radentscheid Aachen, der die Förderung des Radverkehrs in der Stadt zum Ziel hat. Die Einrichtung von Rad-Vorrang-Routen ist ein wichtiger Bestandteil des Bürgerbegehrens. Die Stadt Aachen hat bereits den Zuwendungsbescheid zum Förderantrag für die Radvorrangroute Haaren erhalten. Die Umsetzung dieses Projekts, mit einer Gesamtförderung von 3,9 Mio. Euro, soll dazu beitragen, den Radverkehr in der Region weiter zu stärken. Die Unterbrechung der Route würde diesem Ziel entgegenwirken.
Daher fordern wir Grünen eine zweckmäßige Anlage des Fuß- und Fahrradtunnels in der Haarbachtalstraße während der gesamten Bauphase der Haarbachtalbrücke. Diese Maßnahme verursacht nur geringe Mehrkosten und würde den Radverkehr erheblich entlasten und sicherer machen. Gleichzeitig appellieren wir an die Verwaltung, in den Gesprächen mit der Autobahn GmbH sicherzustellen, dass der geplante Schutztunnel in der Haarbachtalstraße so angelegt wird, dass er die Durchfahrt für Radfahrer*innen ermöglicht.
Wir plädieren daher für die Einrichtung von zwei getrennten Tunneln für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen während der gesamten Abriss- und Bauzeit der neuen Haarbachtalbrücke zu gewährleisten.”