Die hohen Temperaturen dieses Sommers machen es einmal mehr deutlich: Der Klimawandel wird auch in Aachen immer spürbarer. Die häufiger werdenden Hitzewellen sind eine Tatsache, mit der wir uns als Stadtbewohner*innen auseinandersetzen und Schutzmaßnahmen ergreifen müssen.
Um der Hitze entgegenzuwirken, hat die Grüne Fraktion im vergangenen Herbst beantragt, einen Hitzeaktionsplan für Aachen zu erarbeiten. In Kooperation mit der StädteRegion, die für den Gesundheitsschutz zuständig ist, und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, Hausärzt*innen sowie Vertreter*innen von Pflege- und Kindertageseinrichtungen soll die Stadtverwaltung einen Notfallplan erarbeiten, um die Bevölkerung in Extremwetterlagen zu schützen.
Um für eine langfristige Abkühlung der Stadt zu sorgen, sind bereits seit 2019 Maßnahmen im Aachener Klimafolgenanpassungskonzept verankert und werden kontinuierlich umgesetzt: zum Beispiel die Sicherung von Kaltluftschneisen, Entsiegelung von Flächen, Fassadenbegrünung und Baumpflanzungen oder das Offenlegen von Bächen und das Aufstellen von Trinkwasserbrunnen. „Die Planungen sind gut und richtig. Es muss aber mehr Tempo in die Umsetzung kommen“, betont Moni Wenzel, Ärztin und Fraktionssprecherin der Grünen, die Dringlichkeit der Lage. Es sei gut, Trinkbrunnen im Stadtgebiet auszuweisen – bei Temperaturen über 40° seien fünf Stück allerdings viel zu wenig.
Da in diesem Sommer noch mehr heiße Tage zu erwarten sind, hat sich die Fraktionsspitze mit der Oberbürgermeisterin zusammengesetzt, um dafür zu werben, dass gezielt kühle Räume geöffnet und bekannt gemacht werden, die Aachener*innen an heißen Tagen kostenlos aufsuchen können.
Außerdem soll an möglichst vielen Orten im Stadtgebiet Trinkwasser bereitgestellt werden. Die Grüne Fraktionsvorsitzende denkt dabei in erster Linie an Kirchen, große Warenhäuser oder die städtischen Museen, die bei hohen Temperaturen den Menschen freien Eintritt gewähren könnten.
Die Oberbürgermeisterin will die Initiative der Grünen gerne unterstützen. Sie hat die Verwaltung gebeten, in Gesprächen mit Gastronomie und Einzelhandel auch dieses Thema anzusprechen. Darüber hinaus unterstützt sie in Abstimmung mit ihrer Fachverwaltung die Idee, die städtischen Museen an heißen Tagen kostenfrei zu öffnen.
Kleine Kinder, Wohnungslose, alte Menschen und Herz-Kreislauf-Erkrankte sind bei extremen Temperaturen gesundheitlich besonders gefährdet. Schon heute sterben in Deutschland jedes Jahr Menschen durch Hitze. Moni Wenzel: „Durch den Klimawandel hat der Hitzeschutz im Sommer eine hohe Priorität bekommen. Nehmen Sie das Thema nicht auf die leichte Schulter, sondern schützen Sie sich und unterstützen Sie Ihre Mitmenschen dabei!“
Trinkwasser
Folgende Brunnen im Stadtgebiet haben Trinkwasserqualität
- Brunnen am Martinsplatz (Liebigstraße)
- Möschebrunnen am Münsterplatz
- Brunnen am Hotmannspief
- Brunnen an der Alexanderstraße
- Trinkstele an der Ursulinenstraße (Eingang Elisengarten)
Initiative Refill
In Geschäften mit dem Aufkleber der Initiative Refill Deutschland kann man sich bereits jetzt kostenlos seine Trinkflasche mit Wasser auffüllen lassen. Teilnehmende Geschäfte und Organisationen findet man unter der Refill-Karte, auch das Grüne Parteibüro in der Franzstr. 34 ist dabei.
Kühle Räume:
- Die Museen Centre Charlemagne, Suermondt-Ludwig-Museum und das Ludwig Forum verfügen über Klimaanlagen, wenn auch im Falle des Ludwig Forums nicht in allen Räumen. Alle städtischen Museen (Centre Charlemagne, Couven Museum, Internationales Zeitungsmuseum, Suermondt-Ludwig Museum, Ludwig Forum und Rathaus) bieten bisher freien Eintritt für alle bis 21 Jahre
- Einige Kirchen sind bereits tagsüber geöffnet und frei zugänglich, Die Kirchen wären grundsätzlich als kühlende Räume sehr gut geeignet
- Parks mit schattigen Bäumen können auch etwas Linderung verschaffen
Hitzeknigge
Tipps zum Umgang mit großer Hitze und den Hitzeknigge des Umweltbundesamtes finden Sie auf der Webseite der Stadt Aachen