Auf der Monschauer Straße muss sich endlich etwas tun. Statt ewigem PKW-Stau im Pendelverkehr möchten einige Fraktionen aus Städteregion und Stadt Aachen hier eine Veränderung sehen, die sowohl die Reisegeschwindigkeit verbessert, als auch den ÖPNV auf dieser Strecke nachhaltig stärkt.
Entsprechend der Vision 2027 der ASEAG hat sich der Städteregionsrat bereits Ende Februar für eine Machbarkeitsstudie ausgesprochen, die zwischen dem Gewerbegebiet Pascalstraße und dem Autobahnanschluss eine intelligente Busspur in Mittellage prüfen soll.
Genau diese Lösung bevorzugen auch die Aachener Stadtratsfraktionen von Grünen, Zukunft und Linken. In der kommenden Ratssitzung am 21. April bringen sie einen Antrag ein, der die Verwaltung beauftragt, die Umsetzung dieses Konzepts an der B258 ins Rollen zu bringen.
"Starke Achse" für den ÖPNV
Während das ÖPNV-Angebot in der Nordeifel in den letzten Jahren konsequent ausgebaut wurde, kommt der Ausbau der Monschauer Straße nicht voran und entwickelt sich so zum Nadelöhr im Berufsverkehr. Daher soll dort eine „Starke Achse“ für den ÖPNV entstehen, die die Reisegeschwindigkeit für Pendler*innen und Schüler*innen deutlich erhöht, die Erreichbarkeit der Innenstadt verbessert und CO₂-Emissionen reduziert.
Da an der Stelle für zwei klassische Busspuren zu wenig Platz ist, soll eine flexible Multispur in Mittellage entstehen, die je nach Verkehrsbelastung durch eine intelligentes Steuerungskonzept freigegeben wird – grob gesprochen morgens stadteinwärts und abends stadtauswärts.
Die mobilitätspolitischen Sprecher der Fraktionen sind sich einig, dass durch die Maßnahme eine spürbare Verbesserung für den Südraum zu erwarten ist. Matthias Achilles und Andreas Nositschka betonten: „Der Takt der Schnellbuslinie SB63 kann so deutlich erhöht werden, und gleichzeitig verbessern wir den Modal-Split auf der Achse.“
Durch die innovative Signalsteuerung erhalten Rettungsfahrzeuge und Busse absoluten Vorrang auf der Multispur. Sobald jedoch keine Busse unterwegs sind, kann die Spur auch von anderen Fahrzeugen genutzt werden, und so den Verkehrsfluss zusätzlich verbessern.
Es sei wichtig, verschiedene Verkehre nicht gegeneinander auszuspielen, sondern Lösungen zu schaffen, die möglichst flexibel seien, betont Henning Nießen, mobilitätspolitischer Sprecher der Grünen. „Die flexible Multispur ist einerseits ökologischer, aber vor allem auch die deutlich innovativere Lösung gegenüber dem bloßen Ausbau der PKW-Spuren. Beide Aspekte sind für eine nachhaltige Verkehrspolitik unerlässlich.“
Der Ratsantrag wird – wie üblich – aus dem Rat in die Fachausschüsse verwiesen.