Nutzung von Pedelec-Verleihsystemen während der Corona-Pandemie fördern

Menschen, die bisher im Rad noch keine Alternative zur Kfz-basierten Mobilität sehen, bekommen eine Phase des Ausprobierens geboten und einen Anreiz, das Verkehrsmittel „Fahrrad“ auch zukünftig öfters für ihre Alltagswege zu nutzen.

GRÜNER Ratsantrag 10 / 2020

Die Fraktion der GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit der ASEAG und den Bike-Sharing-Anbietern zu führen mit folgendem Ziel:

Bürger*innen mit Wohnsitz in Aachen können täglich zwei kostenfreie Fahrten mit den Verleih-Pedelecs (pro Fahrt bis zu 30 Minuten) machen. Voraussetzung ist die Registrierung bei movA, der Mobilitäts-App der ASEAG.

Diese Maßnahme gilt aufgrund der Corona-Pandemie ab sofort und bis auf Widerruf.
Die dadurch entstehenden Kosten werden durch die Stadt Aachen getragen, um pandemie-gerechte Mobilität zu fördern.

 

Begründung:

Zurzeit herrscht im öffentlichen Raum aufgrund der Corona-Pandemie ein strenges Kontaktverbot.

Im ÖPNV wird (bei langsam wieder zunehmender Nutzung) der Mindestabstand von 1,5 m nur möglich sein, wenn – gerade im Schüler- und Berufsverkehr – kurzfristig mehr Menschen auf andere Verkehrsmittel des Umweltverbunds ausweichen. ÖPNV-Nutzer*innen dürfen nicht mehr als andere mit Ansteckungsgefahren konfrontiert werden. Daher ist eine flexible Alternative, die keine zusätzlichen Kosten für sie generiert, dringend erforderlich.

Radfahren gehört während der Pandemie zu den gesündesten Alternativen, wenn man mobil bleiben muss. 2014 hat Aachen gegenüber Velocity die öffentliche Betrauung für Aufbau und Betrieb eines Pedelec-Verleihsystems mit einer Laufzeit von zunächst 10 Jahren verfügt.

Mit dem vorgeschlagenen Angebot einer kostenfreien Kurzzeit-Nutzung von Leih-Rädern steht eine gute Mobilitätsalternative für erforderliche Wege zur Arbeit/Schule und zurück, für den Weg zum Arzt, zum Supermarkt zur Verfügung.

Menschen, die bisher im Rad noch keine Alternative zur Kfz-basierten Mobilität sehen, bekommen eine Phase des Ausprobierens geboten und einen Anreiz, das Verkehrsmittel „Fahrrad“ auch zukünftig öfters für ihre Alltagswege zu nutzen. Gleichzeitig wird die Nutzung und der Bekanntheitsgrad der ASEAG-Mobilitäts-App movA gesteigert.

 

Mit freundlichen Grüßen

Kaj Neumann
stellvertretender Fraktionssprecher

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