GRÜNER Ratsantrag 14 / 2020
Die Fraktion der Aachener GRÜNEN beantragt, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:
Das Gelände der alten Schule in Orsbach steht auf einer Potentialliste zur Entwicklung städtischer Grundstücke. Um eine möglichst frühzeitige Beteiligung der Bevölkerung bei der weiteren Betrachtung des Grundstücks zu ermöglichen, wird die Verwaltung beauftragt, bei der Projektentwicklung des Grundstücks „Orsbacher Schule“ in den Dialog mit den Orsbacher Bürger*innen, Vereinen und Initiativen zu treten, deren Bedarfe bezüglich der Nutzung des Gebäudes zu ermitteln und in einem kooperativen und ergebnisoffenen Verfahren ein Konzept zu erarbeiten, das die lokalen Bedürfnisse bei der weiteren Entwicklung der Liegenschaft berücksichtigt.
Hierbei soll zu Beginn des Dialogs ausdrücklich ein Erhalt des Bestandsgebäudes als eine Handlungsoption mitbetrachtet werden.
Bei Varianten, die einen Abriss der Bestandbebauung vorsehen, sollen verschiedene Nutzungsarten und Vermarktungsmodelle untersucht werden, so dass die Bandbreite von genossenschaftlichem Wohnen bis hin zur Nutzung als campusnahes Seminargebäude immer bei gleichzeitigem Erhalt von Flächen für die Dorfgemeinschaft betrachtet wird. Eine klimaneutrale Entwicklung ist anzustreben, die Anwendung der Leitlinien für die Innenentwicklung werden vorausgesetzt.
Begründung:
Die Verwaltung erarbeitete im Herbst 2019 eine Liste städtischer Potenzialflächen zur stadtplanerischen Entwicklung und wurde daraufhin von der Politik beauftragt, die Hebung dieser Potenziale aktiv weiter zu betreiben.
Die Orsbacher Schule gehört zu den städtischen Liegenschaften, bei denen ein Entwicklungspotenzial erkannt wurde. Die Schule stammt aus den 50er Jahren und ist energetisch modernisierungsbedürftig, das Grundstück könnte bei Abriss der Schule intensiver genutzt werden.
Die Orsbacher Schule spielt jedoch im Dorfleben der Orsbacher Bürger eine zentrale Rolle. Seit Jahrzehnten wird sie von den dort ansässigen Vereinen und Initiativen intensiv genutzt und ist vor einigen Jahren in Eigenleistung renoviert worden.
Ein multifunktionaler Saal mit Bühne, Theke und Küche sowie eine kleine Sporthalle mit Umkleiden und Duschen bieten Raum für soziale Aktivitäten. Da die Anzahl von Kleinkindern im Dorf wieder stark zugenommen hat, besteht Interesse, die Flächen einer ehemaligen private Kita wieder in Betrieb zu nehmen.
Ziel des Antrages ist es, eine aktive städtische Liegenschaftspolitik so zu gestalten, dass eine potentielle Projektentwicklung quartiersverträglich ist und einen Mehrwert auch für die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner in der Umgebung schafft.
Mit freundlichen Grüßen
Melanie Seufert Johannes Hucke
Fraktionssprecherin sachkundiger Bürger Planungsausschuss