Radvorrangrouten auf dem Inneren Grabenring

GRÜNER Ratsantrag fordert Workshop, um Radvorrangrouten auf dem Inneren Grabenring zu konkretisieren. Finanzmittel für die Ausgestaltung in Haushaltsplan 2019 einstellen.

GRÜNER Ratsantrag Nr. 14/2017

Radvorrangrouten auf dem Inneren Grabenring

Die GRÜNE Fraktion beantragt, im Rat der Stadt Aachen folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, zeitnah mit Vertreterinnen und Vertretern aller Ratsfraktionen, den Verkehrsverbänden und weiteren Verkehrsfachleuten (ASEAG, Hochschulen u.a.) einen Workshop für die Gestaltung des Inneren Grabenringes durchzuführen. Ziel ist es, den Inneren Grabenring als „Verteilerring“ für das geplante Radvorrangroutennetz umzugestalten und für ein sicheres Miteinander der Verkehrsteilnehmer zu sorgen. Auf Basis der im Workshop abgestimmten Leitlinien soll dem Mobilitätsausschuss ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen vorgelegt werden.

Begründung

Es ist einhellige politische Auffassung, dass der Radverkehr in Aachen gefördert werden soll. Wir wollen mehr Menschen dazu ermutigen, das Fahrrad für Wege in der Stadt zu nutzen, um einen Beitrag zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz zu leisten. Dazu muss die Attraktivität des Radverkehrs gesteigert und Sicherheit und Komfort verbessert werden.

Es ist ebenfalls politischer Konsens, dass in den Fußgängerzonen innerhalb des Inneren Grabenringes die Fußgängerinnen und Fußgänger berechtigten Vorrang haben. Daneben sollen die bestehenden Radrouten durch das historische Zentrum beibehalten werden. Um allerdings den Radverkehrsanteil in Aachen deutlich zu steigern ist eine Umgestaltung des Inneren Grabenrings als Hauptachse für den Radverkehr erforderlich. Damit hier ein Schutz der Radfahrenden gegeben ist, muss es einen Vorrang in Radgeschwindigkeit geben.

Der Mobilitätsausschuss hat in seiner Sitzung am 27. April 2017 einen Grundsatzbeschluss für ein stadtweites Radvorrangroutennetz gefasst. Der Beschluss beinhaltete auch die Führung der Radvorrangrouten über den Grabenring. Die heutige Gestaltung des Inneren Grabenringes ist allerdings trotz der vorhandenen Radschutzstreifen ungeeignet dafür, dass sich auf ihm Radfahrende in wachsender Anzahl fortbewegen wollen und sicher fühlen.

Die im Workshop für die zukünftige Nutzung und Gestaltung des Grabenrings aus unserer Sicht zu berücksichtigenden Ziele und Maßnahmen sind u.a.:

  • ein gleichberechtigtes Miteinander der Verkehrsteilnehmer auf der Fahrbahn,
  • eine Verringerung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und größere Abstände der Radverkehrsführung zu parkenden Pkw,
  • eine deutliche Kennzeichnung der Fahrbahn als Herzstück des Aachener Radvorrangroutennetzes,
  • die Klärung, welche Ampelanlagen noch benötigt werden, die Prüfung von Alternativen für eine sichere Querung sowie eine Koordinierung der verbleibenden Ampeln auf Radfahrergeschwindigkeit,
  • die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs auf den notwendigen Quell- und Zielverkehr durch eine Schleifenerschließung.


Die Umgestaltung soll flankiert werden von konzertierten Aktionen zur stärkeren Rücksichtnahme und Regeleinhaltung bei allen Verkehrsteilnehmern.

Verbände und Initiativen in Aachen wie ADFC, VCD oder die Projektwerkstatt „Fahrradfreundliches Brand“ haben sich im Zuge ihrer Beschäftigung mit dem geplanten Radvorrangroutennetz auch mit der Situation am Inneren Grabenring auseinandergesetzt und konstruktive Vorschläge dazu ausgearbeitet, die Berücksichtigung finden sollten.

Damit die Stadt Aachen auf der gesamten „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ wie vom Fördergeber gefordert eine deutschlandweit modellhafte Lösung umsetzen kann, ist zeitnah die Klärung der genannten Punkte erforderlich. Nur dann können die notwendigen Ressourcen in den Haushaltsentwurf 2019 der Stadt Aachen eingebracht werden und auch die Umgestaltung des Grabenringes im Jahr 2019 erfolgen.
 

Ulla Griepentrog                                                       Wilfried Fischer
Fraktionsvorsitzende                                                  mobilitätspolitischer Sprecher

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