Seit vergangenem Wochenende halten Aktivist*innen von Ende Gelände und Fridays for Future etwa 20 Bäume im Aachener Südviertel besetzt. Der Grund für die Besetzung ist die geplante und in unseren Augen völlig unnötige Fällung der letzten großen Bäume auf einem als Wald deklarierten Privatgrundstück. Auch im neuen Flächennutzungsplan ist der Bereich weiter als Wald eingetragen und für eine Umwandlung in Bauland wird es in absehbarer Zeit keine politische Mehrheit geben.

Nur durch die Aktivist*innen konnten die Fällungen am Samstag verhindert werden. Wir sichern den Aktivist*innen unsere Solidarität zu und wünschen ihnen das nötige Durchhaltevermögen.

Der Eigentümer der Fläche, ein stadtbekannter Investor, spricht von normalen Forstarbeiten, weswegen die Behörden dem Vorhaben auch eine Genehmigung erteilen mussten. Wir möchten hier deutlich machen, dass nicht alles was legal ist auch automatisch legitim ist. Wer in Zeiten von Klimakrise, Hitzesommern und Waldsterben ohne Sinn Flächen rodet, ohne dass eine Nachpflanzung erfolgt oder das Holz verwertet wird, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und handelt ohne jeglichen Sinn für das Gemeinwohl. Dass es ausgerechnet dieser Investor ist, der auch in der Innenstadt ganze Straßenzüge verrotten lässt, macht die Sache für uns nur noch unerträglicher.　　

Eigentum verpflichtet. Waldflächen und Immobilien müssen, auch wenn sie im privaten Besitz sind, dem Wohl der Gemeinschaft dienen. Wir fordern hiermit Herrn Sauren auf, die Stadtgesellschaft nicht länger für seine Privatinteressen zu schädigen und endlich seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Stoppen Sie die Fällungen am Chorusberg und beenden Sie die Spekulation mit Immobilien in der Innenstadt.

Astrid Vogelheim und Henning Nießen
Sprecher*innen Bündnis90/DIE GRÜNEN Aachen　

Matthias Achilles
Piraten Aachen　

Christop Allemand
UWG Aachen　

Anna Lagemann und Steffen Ernst
City Leads Volt Aachen