Unternehmensnachfolge

Unternehmen sollen bei der Suche nach Nachfolger*innen noch intensiver unterstützt werden

Ratsantrag 17 /2023

die Fraktionen von GRÜNEN und SPD beantragen, im Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt,  in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer Aachen sowie den Aachener Hochschulen, sowohl die Inhaberinnen und Inhaber von Unternehmen aus der Region als auch die Aachener Studierenden in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen für eine mögliche Unternehmensnachfolge zu sensibilisieren und zu vernetzen. Hierbei sollen bestehende Angebote der Kammern und der Wirtschaftsförderung nicht ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt werden. Zudem wird die Verwaltung beauftragt, ggf. vorhandene Fördermöglichkeiten zu nutzen. Das Ergebnis ist dem Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung vorzustellen.

 

Begründung

Auf Grund des demographischen Wandels und der damit verbundenen immer älter werdenden Gesellschaft sind etwa 1,5 Millionen Inhaberinnen und Inhaber von Unternehmen in Deutschland 55 Jahre oder älter und stellt diese immer öfter vor die Herausforderung, frühzeitig eine Unternehmensnachfolge zu planen und eine:n geeignete:n Nachfolger:in zu finden. Davon sind besonders viele Klein- und Mittelstandsunternehmen betroffen. Laut dem „Nachfolgemonitor 2019“, einer Studie des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken in Kooperation mit den FOM-Hochschulen, stehen bis 2023 etwa 500 000 Unternehmen vor einem altersbedingten Eigentümer:innenwechsel. Durch den zeitintensiven Prozess ist die Regelung der Nachfolge essenziell für eine weitere strategische Planung.

Ein möglicher Ansatz, diesem Problem zu begegnen und gleichzeitig die Stärken Aachens als Standort gleich mehrerer Hochschulen mit wirtschaftswissenschaftlichen bzw. betriebswirtschaftlichen Studiengängen (fast 5000 Studierende an RWTH und FH Aachen) zu nutzen, wäre die gezielte Vernetzung von Hochschulen sowie den betreffenden Kammern als Vertreter:innen der Wirtschaft,

um Synergieeffekte zu nutzen. Denn während zur Qualifizierung von Start Up-Gründer:innen an Hochschulen eine Vielzahl von Angeboten zur Verfügung stehen, werden potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger aus Hochschulen bisher vernachlässigt. Ein mögliches Modell könnte das in Koblenz mit der dortigen Hochschule etablierten Projekts „SUCCESSOR“ sein. Hier entwickelt die Hochschule Koblenz zusammen mit regionalen Partnern ein einzigartiges und innovatives Unterstützungsangebot, um für das Thema Unternehmensnachfolge zu sensibilisieren, zu qualifizieren und zu vernetzen. Bestehende Programme der Kammern sollen hierbei sinnvoll ergänzt werden.

 

Carsten Schaadt
Fraktionssprecher Grüne
Michael Servos
Fraktionsvorsitzender SPD
Birdal Dolan
Wirtschaftspolitischer Sprecher
Sebastian Becker
Wirtschaftspolitischer Sprecher

 

 

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