Wichtige Anträge zu Umweltschutz und Klimafolgenanpassung vorgestellt

Ein Hitzeaktionsplan für Aachen, Entsiegelung und Begrünung von Innenhöfen und ökologische Aufwertung des Wegebegleitgrüns für den Artenschutz

v.l.n.r.: Julia Brinner, Martin Knörzer und Sebastian Breuer

Ein Hitzeaktionsplan für Aachen, Entsiegelung und Begrünung von Innenhöfen und ökologische Aufwertung des Wegebegleitgrüns für den Artenschutz

Mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept hat Aachen ein ambitioniertes Programm, um die Stadt bis 2030 klimaneutral zu machen. Daran wird intensiv gearbeitet.

Doch Klimaschutz allein reicht nicht aus. Denn viele Folgen der Erderwärmung sind bereits real und erfordern konkrete Maßnahmen, um die Bevölkerung zu schützen. Ebenso massiv sind die Auswirkungen des Artensterbens auf die Tier- und Pflanzenwelt, ein ökologisches Problem, das neben der Klimakatastrophe oft vergessen wird.

In einem Pressegespräch am 23. September haben Julia Brinner, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion, Martin Knörzer, Sachkundiger Bürger im Umweltausschuss und Vorstandsmitglied Sebastian Breuer daher drei aktuelle Ratsanträge vorgestellt, die sich mit konkreten Konzepten für die Klimafolgenanpassung und den Artenschutz befassen:
 

Dem Insektensterben entgegentreten: ökologische Aufwertung des Wegebegleitgrüns
Grünstreifen von Straßen- und Wegrändern sind wertvolle Lebensräume für Kleintiere und Insekten und verbinden oft isolierte Biotope miteinander. Zu häufiges Mähen und Mulchen (=Liegenlassen der gemähten Pflanzen) führt zwar zu einem ordentlichen Erscheinungsbild, aber die Pflanzen haben dann keine Chance zu blühen und auszusamen, so dass die Vielfalt immer weiter zurückgeht und Insekten immer weniger Lebensraum finden. Deutlich sieht man das in Aachen etwa am starken Rückgang vieler Schmetterlingsarten.
Mit dem vorliegenden Antrag wird der Stadtbetrieb beauftragt, diese Flächen extensiv zu pflegen, um mehr naturnahe Blühstreifen zu ermöglichen. Auch andere öffentliche Akteure, wie STAWAG, WVER, die Hochschulen und Straßen.NRW, die große Grünflächen im Stadtgebiet verwalten, sollen für das Thema ebenfalls werden.

Entsiegelungen und Baumpflanzungen für Aachener Innenhöfe
Das jüngste Hochwasser hat es deutlich gemacht: versiegelte Stadtflächen werden immer mehr zum Problem: Sie verhindern das Versickern von Regenwasser, sie heizen die Umgebung auf, sie lassen keinen Platz für Grün. Wovon wir mehr brauchen, um dem Klimawandel zu begegnen, sind unversiegelte, begrünte Flächen. Dafür setzt sich die Grüne Fraktion im öffentlichen Raum ein, aber auch private Eigentümer sollen einen Anreiz bekommen, für mehr Grün in Aachen zu sorgen. Daher beantragen wir ein Förderprogramm einzurichten, das einen Zuschuss an Bürger*innen gibt, die ihre Innenhöfe entsiegeln wollen und Bäume pflanzen. Andere Städte wie Darmstadt oder Frankfurt fördern Bäume auf Privatgrundstücken bereits. Aachen hoffentlich bald auch!

Ein Hitzeaktionsplan für Aachen
Doch auch wenn wir so viele Innenhöfe beschatten und die Stadt ein bisschen abkühlen können, werden extreme Hitzeereignisse durch den Klimawandel immer häufiger auch in Aachen ein Problem sein. Das Bundesumweltministerium fordert daher die Kommunen dazu auf, Hitzeaktionspläne zu erarbeiten. Das beantragen wir auch für Aachen. Um besonders gefährdete Gruppen wie Senior*innen, Kleinkinder, Kranke und Wohnungslose zu schützen, muss ein zuverlässiges Warnsystem eingerichtet werden, soll es ausgewiesene kühle Zonen und mehr öffentliche Wasserspender in der Stadt geben. Das Konzept soll in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus allen besonders betroffenen Bereichen gemeinsam erarbeitet werden.

 


Die Marktwiese am Kronenberg ist ein positives Beispiel für Artenvielfalt

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