Artenvielfalt in Aachens Agrarlandschaft erhalten

GRÜNER Ratsantrag fordert mehr Naturschutz und Umsetzung der Biodiversitäts-Strategie des Landes NRW für Aachen. Tausende Tier- und Pflanzenarten sind bedroht.

GRÜNER Ratsantrag fordert mehr Naturschutz und Umsetzung der Biodiversitäts-Strategie des Landes NRW für Aachen. Tausende Tier- und Pflanzenarten sind bedroht.
Foto: M. Jaletzke, in "Natur in NRW 1/2015" - So einfach kann es gehen: Dieser Saum eines Feldweges bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Ein urgrünes Thema haben die Aachener GRÜNEN in ihrem Ratsantrag mit der Nummer 1/2017 auf den Weg gebracht: Artenschutz und Erhalt der Tier- und Pflanzenvielfalt im Agrarraum. Von den etwa 34.000 Tier- und Pflanzenarten in NRW ist fast die Hälfte gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Das Land NRW hat deshalb 2015 eine Biodiversitäts-Strategie auf den Weg gebracht, um Artensterben aufzuhalten.

Mit einem Antrag an den Aachener Stadtrat fordert die GRÜNE Fraktion nun die Umsetzung dieser Strategie für die Kommune in der Agrarlandschaft. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den so genannten „Naturstreifen“, also den öffentlichen Flächen an Aachens Äckern, Weiden, Wiesen, Feldwegen und Straßen. Aber auch die vorhandenen  Ausgleichsflächen stehen im Fokus.

„Diese Bereiche bieten mit ihrer artenreichen Vegetation wichtige Zufluchtsorte Nahrungs- und Brutstätten für eine Reihe bedrohter Tierarten, insbesondere für Vögel wie Rebhühner, Wachteln, Kibitze“, sagt Martin Knörzer, sachkundiger Bürger der Aachener GRÜNEN im Umweltausschuss. „Wir müssen für sie diese Räume unbedingt erhalten oder wieder herstellen.“

Ökologisches Gleichgewicht stärken

Stattdessen werden solche öffentlichen Flächen oftmals dem Ackerbau zugeschlagen, zu oft  oder zu früh gemäht, oder auch durch den Einsatz von Pestiziden und Dünger irreparabel beschädigt. „Dann fehlt nicht nur der Schutzraum für Tiere“, so Knörzer, „auch die typischen Pflanzen können nicht mehr blühen und fruchten.“ Das wiederum wäre aber wichtig für das ökologische Gleichgewicht – zum einen für die Vermehrung der Pflanzen, zum anderen als Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und andere Tierarten.

Durch die Biodiversitäts-Strategie des Landes NRW sind die Werkzeuge bereits vorhanden, um diese ökologisch so wichtigen Flächen zu retten. Es fehlt noch an der Umsetzung:

„Wir sind uns sicher, dass das Umweltamt der Stadt hier gute Arbeit leisten wird“, meint Kaj Neumann, umweltpolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN. „Auch die Landwirte, die es natürlich betrifft und mit denen eine gute Kommunikation im Vorfeld stattfinden sollte, halten wir für aufgeschlossen. Viele, vor allem die jungen Bauern, setzen sich mit Umweltthemen intensiv auseinander und wissen um die Bedeutung, die Flora und Fauna auch abseits der Äcker für die Ökologie und im Endeffekt damit für unser aller Lebensqualität haben.“

» Naturschutzpolitik in Aachen - Hintergrundinformationen (PDF)

» Zum Ratsantrag „Biologische Vielfalt in Aachens Agrarlandschaft erhalten“

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